Teneriffa

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Die westkanarische Insel Teneriffa ist auch im Spätsommer ein lohnendes Urlaubsziel.

 

Vor der Abreise stand ich vor der Entscheidung, ob das Canon 300/2.8 IS L mitgenommen werden sollte oder nicht. Letztendlich entschloss ich mich, mein fotografisches Gepäck auf das Wesentliche zu beschränken, was sich im Nachhinein als die richtige Wahl herausgestellt hat. Mit in den Fotorucksack wanderten:

  • Canon 5 DII (plus 1100D meiner Frau)
  • Canon 70-200 f4 IS L
  • Canon 17-40 f4 L
  • 1,4x Kenko Pro 300 DGX (Verlängerung des Telezooms auf 280mm)
  • Nahlinse 500D (für Makros)
  • Cokin Z-Filtersystem mit: Z. 121S (ND8) Grauverlaufsfilter und Z.153 (ND4) Neutralgraufilter
  • Sirui Reisestativ: T1004X inkl. Benro B1 Kugelkopf
  • IR-Fernauslöser

 

Wir buchten ein Hotel an der Costa Adeje und starteten von dort aus unsere Tagestouren mit einem Leihwagen. Im Zentrum des Urlaubs standen nicht die Fotografie oder ornithologische Beobachtungen. An besonders schönen Orten nahmen wir uns aber Zeit zum Fotografieren.

Der Reisebericht zielt darauf ab, ornithologisch und an der Fotografie interessierten Teneriffa-Urlaubern den ein oder anderen Tipp zu geben, wo man Endemiten und andere Vogelarten sowie interessante Landschaften fotografieren kann.

 

 

1. Limikolen an der Costa Adeje

 

Die Strände entlang der Küste der Gemeinde Adeje und natürlich auch anderer Küstenabschnitte bieten überwinternden Limikolen einen Lebensraum. Bereits in der letzten Augustwoche waren dort kleine Trupps von vier bis sechs Steinwälzern anzutreffen. Sie bevorzugen die felsigen Steilküstenbereiche. Mit gutem Schuhwerk kann man bei Ebbe die Steilküste hinabsteigen und ihnen dort bei der Nahrungsaufnahme zuschauen. Wenn man sich ihnen vorsichtig nähert, gewöhnen sie sich nach einiger Zeit an Fotografen und man kommt auf rund fünf bis sechs Meter an sie heran. So reichten 280mm Brennweite am Vollformat aus. Gelegentlich setzte ich auch die Crop-Kamera meiner Frau ein und hatte so 448mm Brennweite zur Verfügung.

Das typische, namensgebende Verhalten der Steinwälzer konnte man dort nicht beobachten: Gerne drehen (wälzen) sie am Strand Steine und Muscheln mit ihren Schnäbeln um, weil sie darunter nach Nahrung suchen.

In Ermangelung von Steinen und Muscheln pickten die Watvögel stattdessen aus den oberflächlichen Hohlräumen der erstarrten Lava ihre Nahrung heraus.

Ab September sollen entlang der Westküste auch weitere Limikolenarten anzutreffen sein: Brachvögel, Flussuferläufer, verschiedene Pfeiferarten,  Sanderlinge etc.

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2. Kanarisches Felsenhuhn im Masca-Tal

 

Eines der Highlights der Kanareninsel ist das Masca-Tal inmitten des Teno-Gebirges. Vom kleinen Bergdorf Masca, das rund 650m ü. NN. liegt, kann man in einer rund dreieinhalbstündigen Wanderung bis zur Küste hinabsteigen. Wir haben uns für eine geführte Tour mit Diga-Sports entschieden. Die Wanderung ist mittelschwer, setzt eine durchschnittliche sportliche Kondition, Trittsicherheit sowie keine Höhenangst voraus. Dabei ist unbedingt auf festes Schuhwerk, d. h. mindestens Turnschuhe mit gutem Profil, und ausreichend Wasser zu achten. Zwei Liter Wasser pro Person würde ich als Untergrenze in den Sommermonaten ansetzen. Da man am Ende der Wanderung in einer kleinen Meeresbucht ankommt, die man nur per Boot verlassen kann, ist die Teilnahme an einer organisierten Tour zu empfehlen, zumal die Tourführer auch auf botanische und geologische Besonderheiten während der Wanderung verweisen. Sie kennen zudem die sichersten Wege. Während unseres Abstiegs begegneten wir nur sehr wenigen "Alleingängern", von denen sich ein kleiner Trupp "verstiegen" hatte. Eine der Frauen wählte einen unsicheren Abstieg und stürzte im freien Fall zwei Meter in die Tiefe. Glücklicherweise blieb sie unverletzt, da sie auf einer Stelle aufschlug, an der keine größeren Steinbrocken lagen. Eine geführte Tour mit dem oben genannten Unternehmen hat auch den Vorteil, dass Wanderschuhe und -stöcke unentgeltlich geliehen werden können. 

Neben der wunderschönen Landschaft und Flora ist das Masca-Tal auch ornithologisch interessant. Zum einen kann man dort Kolkraben sehen oder hören und zum anderen trafen wir im Zentrum der Schlucht auf Kanarische Felsenhühner. Während eines kurzen Picknicks kamen fünf dieser Hühnervögel in unsere Nähe und hofften, Brotkrumen zu ergattern. Immer wieder tauchten sie in der näheren Umgebung auf erhöhten Sitzwarten auf oder huschten im Schatten vorbei. Auch hier reichte das 70-200 F4 IS L + 1,4x Konverter vollkommen aus. Aufgrund des starken Schattenwurfs in der Masca-Schlucht an dieser Stelle war die 5DII mit ihrer Fähigkeit, auch bei höheren ISO-Werten gute Fotos zu produzieren, die richtige Wahl.

Während der Wanderung können auch andere Besonderheiten bewundert werden: Feuerlibellen, Kanarische Blaupfeile, Kanareneidechsen und der Mittelmeer-Laubfrosch kreuzten unseren Weg.

Für Landschafts- oder Makrofotografie hat man bei einer geführten Tour leider kaum Zeit. Die Trink-Pausen beim Abstieg dauerten nicht länger als zwei bis drei Minuten, sodass ich es schnell aufgegeben habe, in dieser kurzen Zeit die Filter vor das 17-40 L zu schrauben.

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3. Teidenationalpark

 

Gelangt man mit dem Auto in die rund 2.100 bis 2.200m ü NN gelegene Caldera, die als Las Cañadas bezeichnet wird und den Pico del Teide umrahmt, so wird man von einer atemberaubenden, bizarren Lavalandschaft empfangen. Meist ist das Gebiet wolkenfrei oder einzelne Passatwolkenfetzen ziehen vorbei. Daher sollte der Sonnenschutz nicht zu kurz kommen.

An vielen Stellen entlang der schmalen Sträßchen des Nationalparks sind größere Parkbuchten vorhanden, an denen man einen Foto-Stopp einlegen kann. Besuchermagnet sind die sog. "Roques de Garcia" mit dem markanten Roque Cinchado, dem "Finger Gottes".

Auch eine Fahrt mit der Seilbahn, die kurz unterhalb des Teide-Gipfels endet, sollte nicht verpasst werden. Wer die letzten Höhenmeter bis zum Gipfel des Teide steigen will, der benötigt eine Aufstiegsgenehmigung, die zuvor beantragt werden muss. Weitere Informationen dazu lassen sich HIER abrufen.

Um eine ausreichende Durchzeichnung des Himmels bei Landschaftsaufnahmen zu erreichen, setzte ich vor allem den oben genannten Grauverlaufsfilter ein. Da die Mittagssonne der südlichen Subtropen sehr intensiv ist, kam oft noch ein ND-Filter zum Einsatz.

Auch ornithologisch wird man in dem Teidenationalpark fündig. In den trockenen und staubigen Ebenen der Caldera lebt an einigen Stellen der Kanarenpieper. Man wird meist durch seinen verhaltenen Ruf auf ihn aufmerksam. Er bewegt sich gerne am Boden fort, am liebsten im Schutz der spärlichen Vegetation. Kanarenpieper sind aber auch entlang der Küste, in den unbebauten, menschenleeren Räumen, vielerorts verbreitet.

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Am Eingang des Besucherzentrums "Centro de Visitantes El Portillo" am östlichen Ausgang des Teidenationalparks lassen sich Kanareneidechsen fotografieren. Schüttet man etwas Wasser auf das Lavagestein direkt neben dem Eingangstor, so schießen Dutzende dieser Reptilien hervor, um das erfrischende Nass aufzunehmen.

Wenige Kilometer vor dem Centro de Visitantes El Portillo säumen zwei Gaststätten mit großen Terrassen die Straße. In diesem Gebiet kann man Kanarengirlitze und Kanaren-Blaumeisen fotografieren, die sich auf Essensreste spezialisiert haben. Sie fliegen, bei geringer Besucherzahl, die Außenbereiche der Restaurants an und sie lassen sich mit etwas Geduld aus kurzer Distanz ablichten.

Der Kanarengirlitz ist übrigens die Stammform, aus der bereits vor rund 500 Jahren der Kanarienvogel gezüchtet worden ist.

4. Punta de Teno

 

Am westlichsten Punkt der Insel, an der Punta de Teno, prangt der berühmteste Leuchtturm Teneriffas. Die Zufahrtsstraße ist allerdings offiziell gesperrt. Mehrere Hinweisschilder in kurzen Abständen untersagen die Weiterfahrt aufgrund von Steinschlaggefahr. Die Straße ist aber an keiner Stelle durch eine Barriere abgeriegelt. Nachdem etliche Autos die Warnhinweise missachten, beschließen auch wir, das Risiko auf uns zu nehmen. An der Punta de Teno angekommen werden wir von einem wunderschönen Ausblick auf den Leuchtturm belohnt. 

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5. Botanischer Garten in Puerto de la Cruz

 

Gut geeignet zur Vogel- und Schmetterlingsfotografie ist der botanische Garten in Puerto de la Cruz, wenn nicht zu viele Besucher anwesend sind. Hier halten sich Kanarengirlitze, Kanarenzilpzalpe, Amseln, Turmfalken und andere Vogelarten auf. Auch dem Monarch, einer eingewanderten Edelfalterart aus Amerika, bin ich hier begegnet.

Nur im Botanischen Garten war es mir möglich, einen Kanarenzilpzalp auf die Speicherkarte zu bannen. Diese Vogelart trifft man überall auf Teneriffa an, insbesondere in den bewohnten Regionen. Sie wandert durch die Gärten der Hotelanlagen, ist allerdings sehr flink und bleibt nur selten länger als ein paar Sekunden an einer Stelle sitzen.

Im botanischen Garten sollte man insbesondere einen Blick auf Pflanzen mit großen Blütenkelchen werfen. In diesen sammelt sich Bewässerungswasser, weshalb sie ab und an von Kanarenzilpzalpen angeflogen werden, die dort trinken oder Nahrung aus dem Wasser herausfischen.

 

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6. Sonnenuntergänge

 

Sonnenuntergänge lassen sich überall an der Westküste fotografieren. Unser abendlicher Aktionsradius war aufgrund der gebuchten Halbpension allerdings eingeschränkt. Daher musste die Sonnenuntergangsfotos auf ein kleines Gebiet beschränkt bleiben. Um dieses Naturschauspiel fotografisch umzusetzen, benötigt man unbedingt ein Reisestativ. Zu diesem Zweck habe ich mir das Sirui T1004X angeschafft, dessen geringes Packmaß und Gewicht mich voll und ganz überzeugt haben. Es ist stabil, leichtgängig und damit ideal für Kamera-Objektiv-Kombinationen geeignet, die in der Gewichtsklasse von 3-5 kg liegen. Der Hersteller verspricht sogar eine maximale Belastbarkeit von 10 kg. Neben einem guten Stativ dürfen Fernauslöser, ein starker ND-Filter, wenn man dem Meer den beliebten "Milcheffekt" verpassen will, sowie ein Grauverlaufsfilter nicht fehlen, um den hellen Himmelbereich nicht ausfressen zu lassen.